50 Jahre Posaunenchor

Für mich ist es eine große Freude dieses Jubiläum als heute aktiver Bläser mitzuerleben. Mit der Freude richtet sich gleichzeitig auch Dankbarkeit an all die Bläser, die es damals ermöglicht haben, die Wurzeln für eine lautstarke Verkündung zu legen.
Unter dem Gründungs-Leitwort des Chores "Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, dass es die Elenden hören und sich freuen" ist dies auch in den letzten 50 Jahren geschehen.
50 Jahre Posaunenchor Brake verdanken wir den Dirigenten sowie den vielen Bläserinnen und Bläsern, die den Chor in guten und schlechten Jahren getragen haben.
Auch der Kirchengemeinde und dem Kirchenvorstand, die unseren Dienst in vielfältiger Weise unterstützen, sei Dank gesagt.
Aber auch in Zukunft wollen wir unsere Gemeinde bei kirchlichen und öffentlichen Veranstaltungen begleiten. Wir würden uns freuen, in nächster Zeit interessierte Jungen und Mädchen für unseren Dienst begeistern zu können.
Ich freue mich auf eine schöne Feier, auf ein Wiedersehen mit vielen Ehemaligen und wünsche allen Bläserinnen und Bläsern einen langen Atem und einen guten Ansatz.

Walter Multhaupt
1. Vorsitzender

 

Gründung des Posaunenchores

Laut Protokoll der ersten Sitzung wurde der Chor am 2.10.1953 durch folgende Mitglieder gegründet:

Horst Buschmeier
Wilhelm Cruel sen. U
Günter Danger U
Willi Delker
Bodo Elsner
Wolfgang Frevert
Manfred Imberger
Werner Hemmers
Eberhard Meier
Curt Müller
Heinz Pohl
Wilhelm Prante U
Jürgen Säger
Wolfgang Säger
Franz Schnülle
Alferd Solle jun.
Alfred Solle sen. U
Horst Topp
Heinrich Distelmeier als Pastor U


Kurze Zeit später kamen unter anderem folgende Mitglieder hinzu:

Paul-Heinz Brede
August Nullmeier
Ernst-Jürgen Nullmeier
Wolfgang Holzkämper
Norbert Tonn
 

Mit diesem Choral aus dem "Kuhlo-Choralbuch" für Posaunenchöre hat damals alles begonnen, als sich die Gründungsmitglieder am Erntedankfest zu ihrem ersten Auftritt zusammengefunden haben.
Seit damals hat sich im Chor vieles geändert, aber dieser Choral - bei den Bläsern nur kurz "9a" genannt - und die ursprüngliche Satzung haben immer noch Bestand.

Aus der Chorarbeit

Anfang Oktober - da denken die Mitglieder des Posaunenchores nicht nur an das Erntedankfest, sondern auch an den Geburtstag des Posaunenchores.
Im Frühjahr vor 50 Jahren haben sich 13 Gemeindemitglieder gefunden und versucht, einigen Blechblasinstrumenten die richtigen Töne zu entlocken. Dies Unterfangen wurde vom Kirchenvorstand durch die notwendige Unterstützung erleichtert - das Üben konnte den angehenden Bläsern aber niemand abnehmen.
Die Mühe hat sich gelohnt: am 2. Oktober 1953 wurde der "Posaunenchor Brake in Lippe" ins Leben gerufen. Der frisch gegründete Chor präsentierte sich der Kirchengemeinde am folgenden Erntedanksonntag.
Der Chor konnte sich personell und musikalisch schnell weiterentwickeln, so dass er bald zum festen Bestandteil bei der Gottesdienstgestaltung wurde.
 

Im Laufe der Jahre haben die Bläser ihr Können nicht nur im Gottesdienst gezeigt, sondern auch außerhalb der Kirche war (und ist) die Bläsermusik immer öfter zu hören. Altenfeiern, Weihnachtsfeiern, Schlosskonzert, Bläsersonntag sind nur einige der regelmäßigen Termine im Kalender. Die Mitglieder des Posaunenchores versuchen stets, sich den Wünschen der Gemeindemitglieder anzupassen.
Auch Sonntags, kurz vor Mittag, ist oft an verschiedenen Stellen in der Gemeinde Musik zu hören: die Bläser bringen Ständchen. Die Ständchen werden zum 80., 85. und ab dem 90. Geburtstag gebracht, ferner zur goldenen und diamantenen Hochzeit.
 Bei den Auftritten innerhalb und außerhalb der Kirche hat sich das Programm im Laufe der Zeit stark erweitert: es sind heute neben den Chorälen selbstverständlich Gospels, Volkslieder, auch mal Märsche, Schlager oder sogar Hits von den Beatles oder Michael Jackson zu hören. Den Bläsern wird es so nie langweilig und die Gemeinde hat sich mit den Jahren daran gewöhnt, dass es nicht nur die übliche Chormusik zu hören gibt.
Einen großen Anteil an dieser musikalischen Entwicklung haben natürlich auch die Dirigenten, welche die nicht immer einfache Aufgabe hatten, neue und ansprechende Stücke zu finden und diese mit dem Chor zu proben und mit Leben zu erfüllen. Hier sind besonders Jürgen Säger, der dem Chor mehr als 30 Jahre vorstand, und Jörn Hänsch, der uns diesen Monat leider verlassen wird, zu nennen.

Diese Bandbreite der Musik und die gute Gemeinschaft haben den Chor zu einer starken Gemeinschaft wachsen lassen. Wenn es heute auch nicht mehr 43 aktive Bläser (wie 1980) sind, so halten die heute 25 Aktiven stets zur Stange, um die vielen Termine erfüllen zu können. Und in der "Not" kann auch mal der ein oder andere Ehemalige reaktiviert werden.
Überhaupt halten viele Ehemalige, die aus beruflichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mehr regelmäßig aktiv teilnehmen können, dem Chor die Treue.
Freude bereiten aber auch immer junge oder jung gebliebene Menschen, die im Posaunenchor das Blasen erlernen und die vorhandenen Kenntnisse in den Chor einbringen möchten. Zur Zeit wird wieder ein Kurs für Anfänger gestartet und Jugendliche, die Lust und Interesse haben, dürfen sich gern melden.
Alle Bläser hoffen, dass sie auch in Zukunft immer den richtigen Ton treffen und so der Gemeinde mit ihrer Musik eine Freude machen.

Unser Leben im Posaunenchor Brake

Angefangen hat unsere noch immer andauernde Zeit im Posaunenchor mit vielen harten Proben. "Hart" mehr für André K., unseren "Lehrmeister" (an dieser Stelle herzliche Grüße an Dich), als für uns, denn wir fanden unser ständiges Gegacker und Gekicher sicher weniger nervig, als er.
Nach vielen Monaten (oder waren es Jahre?) des Probens kam unser erster Auftritt im "großen Chor" - wir durften im Gottesdienst alleine ein Stück als "Jungbläser" vortragen - und schon schwanden Lust und Elan, denn wir konnten irgendwie "nix"! Aber wie heißt es doch so schön: Die Zeit heilt alle Wunden! So heilten auch die Trommelfelle der Gemeindemitglieder und Bläser im Chor mit der Zeit und unser Können wuchs "Gott sei Dank" auch allmählich!
Als die musikalischen Leistungen unsererseits also zunahmen wurde die Chorleitung vor das nächste Problem gestellt: Wie erzieht man ein paar pubertierende Gören, die nicht nur zwischen den einzelnen Musikstücken sondern auch in den wenigen verbleibenden Atempausen während der Stücke gackern, kichern oder irgendwelche unqualifizierten Bemerkungen von sich geben müssen?! An der Lösung dieses Problems wird seitens der Chorleitung übrigens bis heute (mit keinen sichtbaren Erfolgen) gearbeitet.

Das oben erwähnte Problem wiegt nur aus dem einen Grund heutzutage nicht mehr ganz so schwer, da leider viele der einstigen "Jungbläser" doch etwas älter geworden sind, sich ihre Interessen in alle möglichen anderen Richtungen entwickelt haben und somit nur noch ganze drei von damals acht dabei sind!
Uns gefällt es noch immer (natürlich mit Ausnahmen), denn der Posaunenchor hat sich im Laufe der Jahre von einem "Kirchenchor" zur einer Art "Band" (ein zutreffenderer Begriff ist uns leider nicht eingefallen) entwickelt, in der auch moderne Stücke, wie z. B. Heal The World (von Michael Jackson) oder Highland Cathedral (eigentlich für eine "Scottish Pipe and Drum Band" mit Dudelsäcken) gespielt werden. Natürlich ist auch das Vereinsleben außerhalb der Proben und offiziellen Veranstaltungen ein guter Grund, im Posaunenchor mitzuwirken. Auf jeden Fall müssen die Vereinsfahrten erwähnt werden, die uns bereits zur Meyer-Werft oder ins Phantasialand geführt haben.
Damit sind wir beim für einige negativen Teil am Vereinsleben angekommen. Es ist ein erheblicher Zeitaufwand für Proben, Proben und Proben nötig, den viele gern unter den Tisch fallen lassen würden. Und dann wäre da noch der Sonntag Morgen! Um zehn Uhr beginnt die Kirche, das heißt also spätestens um 09.00 Uhr antreten, denn man muss ja alle Stücke vorher noch mal spielen, falls irgendjemand in den letzten 6 Tagen seine Stimme vergessen hätte!!! Sollte mal keine Kirche sein, so gibt es bestimmt einige Ständchen zu spielen, für die man zum Glück erst um 10.45 Uhr erscheinen darf oder es ist zufällig gerade Weihnachtszeit und jedes Wochenende sind Altenfeiern, Weihnachtsfeiern oder Adventsgottesdienste.
Nun aber genug der Nörgelei, eigentlich ist es ja doch gar nicht so schlecht und macht größtenteils wirklich Spaß! Also werden wir weiter üben und proben und proben und üben, damit wir auch in Zukunft immer wieder neue Stücke spielen können.

Kaja Hoffmann und Katrin Edler